Apps & Tools

Die heutige Bildungsumgebung ist geprägt von einer Vielzahl von Tools und Apps, die uns dabei unterstützen, effektiver und effizienter zu lehren und zu lernen. Ihr täglicher Einsatz trägt maßgeblich dazu bei, den Unterricht interaktiver, ansprechender und individualisierter zu gestalten. Durch das wachsende Angebot wird es immer schwieriger, geeignete Apps zu finden. Geeignete Kriterien sind unter anderem die pädagogische Qualität der App, die Benutzerfreundlichkeit und die Kompatibilität mit den vorhandenen Geräten. Auch der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle und sollte vor dem Einsatz einer App geprüft werden.

Im Projektmanagement wird häufig die sogenannte MoSCoW-Priorisierung verwendet. Dabei handelt es sich um eine beliebte Methode, um Anforderungen oder Aufgaben nach ihrer Priorität zu ordnen. Der Name MoSCoW steht für vier Kategorien von Prioritäten:[1]https://de.wikipedia.org/wiki/MoSCoW-Priorisierung

  1. Must-haves (Müssen): Dies sind die unverzichtbare Anforderungen oder Aufgaben, die für das Projekt als absolut notwendig erachtet werden. Ohne diese Elemente wäre das Projekt nicht erfolgreich sein.
  2. Should-haves (Sollten): Diese Anforderungen oder Aufgaben sind wichtig, aber nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg des Projekts. Sie sollten umgesetzt werden, wenn es die Ressourcen und Zeit es erlauben.
  3. Could-haves (Könnten): Dies sind zusätzliche Elemente, die das Projekt verbessern würden, aber nicht unbedingt notwendig sind. Sie werden umgesetzt, wenn alle Must-haves und Should-haves erfüllt sind und es noch Kapazitäten vorhanden sind.
  4. Won’t-haves (Wollen nicht): Dies sind bewusste Entscheidungen, bestimmte Anforderungen oder Funktionen nicht zu implementieren. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie z. B. begrenzte Ressourcen oder eine klare strategische Entscheidung.

Die MoSCoW-Methode kann Schulteams auch dabei helfen, sich auf die wichtigsten Aspekte der IT-Einführung und -Nutzung zu konzentrieren und sicherzustellen, dass die wichtigsten Wünsche/Anforderungen zuerst erfüllt werden. Eine solche Priorisierung hat folgende Vorteile:

  • Klarheit und Fokus: Die Kategorisierung in Must-haves, Should-haves, Could-haves und Won’t-haves schafft Klarheit über die Prioritäten und sorgt dafür, dass das Schulteam weiß, welche Anforderungen entscheidend sind.
  • Ressourcenoptimierung: Durch die klare Unterscheidung zwischen Must-haves und anderen Kategorien können Ressourcen effizienter eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass die wichtigsten Aspekte der IT- Nutzung zuerst abgeschlossen werden.
  • Kommunikation und Transparenz: Die MoSCoW-Priorisierung fördert die Kommunikation zwischen den Schulgemeindemitgliedern, da sie eine klare (An)Sprache für die Diskussion über Prioritäten bietet.

und folgende Nachteile:

  • Subjektivität: Die Beurteilung, welche Anforderungen in welche Kategorie fallen, kann subjektiv sein und zu Meinungsverschiedenheiten führen. Dies kann Kompromisse erfordern.
  • Risiko von “Scope Creep”: Wenn die Anforderungen nicht klar definiert sind oder sich im Laufe der Monate/Jahre ändern, kann dies zu einem unkontrollierten Wachstum der Anforderungen führen, was als “Scope Creep” bezeichnet wird.
  • Starre Struktur: Die klare Struktur der MoSCoW-Priorisierung kann in einigen Fällen zu starr sein, insbesondere wenn sich die Anforderungen an die IT-Infrastruktur stark ändern. Dies kann zu Anpassungsschwierigkeiten führen.
  • Missverständnisse: Es besteht die Gefahr von Missverständnissen, insbesondere wenn die Begriffe Must-haves, Should-haves usw. unterschiedlich interpretiert werden. Eine klare Definition der Kategorien ist wichtig.

Dennoch ist die MoSCoW-Priorisierung eine nützliche Methode, um Prioritäten zu klären und die Schulgemeinschaft auf die wichtigsten Aufgaben zu fokussieren. Eine regelmäßige Überprüfung der Prioritäten kann helfen, mögliche Nachteile zu minimieren.

Im Folgenden wird eine mögliche Toolauswahl unter verschiedenen Aspekten und einer möglichen MoSCoW-Kategorisierung betrachtet (allerdings unter Auslassung der Kategorie „Wollen wir nicht“). Ich beginne mit dem sogenannten

Onboarding

„Onboarding“ ist ein Prozess, der in der Regel zu Beginn eines Schuljahres stattfindet. Ziel der Einführung ist es, dem pädagogischen Personal und den Schülern den Zugang zur Technologie zu ermöglichen und zu erleichtern. Ein effektives Onboarding-Programm stellt sicher, dass die Schulgemeinschaft produktiv ist und sich bei der Nutzung der Werkzeuge wohl fühlt. Die Schlüsselelemente und Ziele des Onboarding-Programms dienen der besseren Orientierung bei der Nutzung der Technologie: bei der Einführung in die Systeme und bei der Nutzung von Software, Kommunikationstools und anderen technologischen Ressourcen.

„Onboarding“ ist ein Prozess, der in der Regel zu Beginn eines Schuljahres stattfindet. Ziel der Einführung ist es, dem pädagogischen Personal und den Schülern den Zugang zur Technologie zu ermöglichen und zu erleichtern. Ein effektives Onboarding-Programm stellt sicher, dass die Schulgemeinschaft produktiv ist und sich bei der Nutzung der Werkzeuge wohl fühlt. Die Schlüsselelemente und Ziele des Onboarding-Programms dienen der besseren Orientierung bei der Nutzung der Technologie: bei der Einführung in die Systeme und bei der Nutzung von Software, Kommunikationstools und anderen technologischen Ressourcen.

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… als Broschüre!

Klaus Ramsaier hat eine hilfreiche Broschüre „Datenschutzkonforme Tools“ vorgestellt, die Informationen und Anleitungen zur Nutzung im Rahmen des schulischen Curriculums enthält:

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Viele Lehrerinnen und Lehrer nutzen die Google-Suche. Das Problem: Die Ergebnisse auf den ersten Seiten sind nicht immer die besten. Sie sind oft kostenpflichtig und werden von den Anbietern oft stark beworben. Blogs von Lehrkräften und/oder der Austausch in sozialen Netzwerken helfen sicher weiter. Vor allem, wenn sie innerhalb des eigenen pädagogsichen personals stattfindet (vgl. Onboarding) und SuS Meinung mit eingebunden wird. Behelfsweise kann sich im Austausch des SAMR Modells bedienen.

Tipps aus der ehemaligen Edutwitter-Szene

Für einen ersten Zugang bietet sich neben meiner Themenseite der Blogbeitrag von Christoph Steiner zur Einführung in das #twitterlehrerzimmer, #twlz, #TwitterLZ an. Empfehlenswert das Meta-Padlet von Marc Albrecht-Hermanns mit einer fachspezifischen Zusammenstellung von zahlreichen Beiträgen der „Twitter- Lehrkräfte“ sowie die PDF-Zusammenstellung Datenschutzkonforme Tools von Klaus Ramseier. Gute Anlaufstellen sind weiterhin:

Fächerübergreifender Ansatz: 4K

Der Bildungsauftrag einer Schule ist in der Regel im Schulgesetz verankert. Dies ist für mich der Ausgangspunkt für einen Blick in die Zukunft, für eine angemessene Begleitung der Schülerinnen und Schüler in ihrer Vorbereitung auf das Berufsleben.

In Deutschland hat PISA-Koordinator Andreas Schleicher das Modell 4K – Kreativität, kritisches Denken, Kooperation und Kommunikation – ins Spiel gebracht. Auch er geht von beruflichen Anforderungen aus, die die klassischen Unterrichtsfächer in den Hintergrund gedrängt haben. Schleicher betont, dass sich der Umgang mit Wissen verändert habe: Inhalte würden nicht mehr gespeichert und dann von Lehrenden an Lernende weitergegeben. Vielmehr, so Schleicher, fließe es in Strömen ständiger Kommunikation und Kollaboration. Die Bildungsforscherin Lisa Rosa teilt diese Ansicht und nennt drei Argumente, warum das 4K-Modell zum Orientierungspunkt für die Didaktik werden sollte [2]https://de.wikipedia.org/wiki/4K-Modell_des_Lernens:

  • Immer mehr Arbeiten werden von Maschinen übernommen.
  • Jede neue Arbeit verlangt mehr komplexes Denken, situierte selbstverantwortliche Entscheidungen und Beziehungsfähigkeit.
  • Die zu lösenden gesellschaftlichen Probleme sind so komplex, dass sie nur noch mit kollektiver Intelligenz bearbeitbar sind.

Ich hatte einmal die Gelegenheit, das Netzwerk Schule-Wirtschaft in Bayern kennenzulernen. Mich hat beeindruckt, wie sehr dieses Netzwerk daran interessiert ist, die Angebote der Berufsorientierung neu zu denken. In den Vorgesprächen wurde deutlich, wie vernetzt die Arbeitsbereiche in den Betrieben und Unternehmen sind. Zukünftige Berufe erwarten von Bewerberinnen und Bewerbern zunehmend (u.a.):

  • Kritisches Denken, induktives Denken
  • Lösung komplexer Probleme
  • Aktives Zuhören
  • Soziale Auffassungsgabe
  • Programmierung

Und, ganz wichtig, im Berufsfeld und an der Universität: Die Bereitschaft und Fähigkeit, in interdisziplinären Gruppen zu arbeiten. Es ist keine Seltenheit, dass Produktentwicklung, Kommunikation, Recht (Datenschutz, Urheberrecht, Markenschutz), Ethik und einige andere Abteilungen zusammenkommen, um an den Fragestellungen zu arbeiten. Und, wie mir ein Universitätsprofessor der Medizin einmal sagte: Es wäre schön, wenn die zukünftigen Studierenden eine gewisse 4K-Kompetenz mitbringen würden.

Folgerungen

Es wird eine Kategorisierung gesucht, die sich von der des Fachunterrichts unterscheidet und der oben genannten 4K-Intention besser entspricht. Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für personalisiertes, erfahrungsbasiertes und kollaboratives Lernen sowie für verbesserte Bewertungsmethoden. Das Wissen um die Werkzeuge und Anwendungen, die in diesen Bereichen erfolgreich eingesetzt werden können, ist entscheidend für die Gestaltung der Bildung von morgen. Was ist damit genau gemeint?

     

    Personalisiertes Lernen

     

    Werkzeuge/Anwendungen können dazu beitragen, das Lernen zu personalisieren, indem sie den Schülern maßgeschneiderten Unterricht bieten, der auf ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten ist. Dies kann durch adaptive Lernplattformen geschehen, die den Lernfortschritt der Schüler verfolgen und den Schwierigkeitsgrad des Unterrichts entsprechend anpassen, oder durch differenzierte Lernressourcen, die vom Lehrer bereitgestellt oder erstellt werden. Dadurch wird das Lernen für alle zugänglicher, unabhängig von Standort, Alter, Alphabetisierungsgrad oder Behinderung.

    Kreatives Lernen

     
    Technologie kann Schülern die Möglichkeit bieten, durch praktische Erfahrungen zu lernen. Dies kann durch Simulationen, virtuelle Realität und andere immersive Lernerfahrungen geschehen. Wenn sich der Einsatz von Technologie über den Konsum hinaus in Richtung Kreativität verlagert, werden wir hier echte Fortschritte bei den Lernergebnissen der Schüler sehen.

    Kommunikation - Kollaboration

     
    Werkzeuge/Anwendungen können auch dazu beitragen, das kollaborative Lernen zu fördern, indem sie Schülern die Möglichkeit bieten, gemeinsam an Projekten und Aufgaben zu arbeiten. Dies kann durch Online-Diskussionsforen, Gruppenprojekte und andere kollaborative Lernaktivitäten geschehen.

    Assessment

     
    Lernmanagementsysteme, deren Inhalte auf Standards basieren, tragen zur Verbesserung der Bewertung bei, indem sie den Lehrern datengestützte Einblicke in das Lernen der Schüler bieten. Diese Daten können verwendet werden, um Bereiche zu identifizieren, in denen Schüler zusätzliche Unterstützung benötigen, um den Fortschritt der Schüler im Laufe der Zeit zu verfolgen und um fundierte Entscheidungen über den Unterricht zu treffen.
    Tipps & Tools

    Auch hier wieder ein Blick in die Social Media Szene. Weitere Anlaufstellen sind:

    Methodenkarten (IQ.SH) mit Übersichtskarte (1-seitiges PDF), bebilderte Schritt-Schritt-für-Schritt-Anleitung (mehrseitiges PDF) sowie in den meisten Fällen mit Anleitungs-Video, inkl. „Differenzierung und sonderpädagogische Hinweise“ zu jeder Methode. Jetzt auch Karten zum Umgang mit ChatGPT.

     

     

    References

    References
    1 https://de.wikipedia.org/wiki/MoSCoW-Priorisierung
    2 https://de.wikipedia.org/wiki/4K-Modell_des_Lernens